Konya

Konya
I
Kọnya
 
[-ja] der, -(s)/-s, nach der türkischen Stadt Konya benannter antiker rotgrundiger Teppich; im Fond meist zwei oder drei Medaillons und mehrere Bordüren, mit Haken besetzte Motive, auch naturalistische Blumen.
II
Kọnya
 
[-ja], Kọnia, Provinzhauptstadt in Zentralanatolien, Türkei, 1 027 m über dem Meeresspiegel, 623 300 Einwohner. Die Stadt liegt am Rande des abflusslosen Beckens von Konya, in dem v. a. mit Wasser aus dem Beyşehirsee Bewässerungsfeldbau betrieben wird; sie ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des südlichen Zentralanatolien; Universität (gegründet 1975), theologische Hochschule, sechs Museen; Nahrungsmittel-, Papier- und Metallindustrie, Herstellung von Teppichen und Andenken; Flughafen.
 
 
Von der den antiken Stadthügel umgebenden (durch Spolien und Reliefs einst reich geschmückten) Stadtmauer des 13. Jahrhunderts sind nur noch wenige Skulpturen im Museum (İnce-Minare-Medrese) erhalten, vom Palast der Sultane der Rest eines Kioskbaus (Köşk) am Fuß des Hügels. Das Stadtbild beherrscht die Alâeddin-Moschee, begonnen unter Masud I. (Mihrab von 1155/56, Mittelkuppel), 1219-21 stark erweitert, von Damaszener Architekten mit einer monumentalen Hoffassade versehen. Den Hügel umgeben mehrere Medresen (mit überkuppeltem Hof und reichem Portal- und Fliesenschmuck), u. a. Büyük-Karatay-Medrese (1251; klassisches Marmorportal; heute Fayencemuseum), İnce-Minare-Medrese (1258-79, ursprünglich mit zwei Minaretten) und Sircali-Medrese (1242/1243). Der Stiftungskomplex Sahip-Ata-Külliyesi mit Moschee, Türbe, Derwischkloster und Bad (restauriert) entstand zwischen 1258 und 1283. Im Kloster Mewlana befindet sich das Mausoleum des islamischen Mystikers Djalal od-Din Rumi (Türbe in die spätere Bausubstanz des 16. Jahrhunderts einbezogen); reiche Sammlung seldschukischen Kunst (Handschriften, Gewänder, Teppiche, Musikinstrumente u. a.). - Aus osmanischer Zeit stammt die für die Rekonstruktion der Mehmediye in Istanbul wichtige Selimiye-Moschee (Selimiye Camii), die im Auftrag Selims II. 1566-74 entstand.
 
 
Konya, dessen Siedlungsspuren bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen, war als Ikọnion (Iconium) Hauptstadt der antiken Landschaft Lykaonien. 334/333 v. Chr. kam es vom Perserreich an Alexander dem Großen und war unter hellenistischer, römischen und byzantinischen Herrschaft von regionaler Bedeutung. Um 1080 von den Seldschuken erobert, war Konya seit dem 12. Jahrhundert Hauptstadt der Rumseldschuken; 1397 bis 1402 und endgültig seit 1466/67 gehörte es zum Osmanischen Reich.

* * *

Kon|ya ['kɔnja], der; -[s], -s [nach der türk. Stadt Konya]: rotgrundiger türkischer Teppich mit dichtem Flor, zwei od. drei Medaillons (2) u. mehreren Bordüren.

Universal-Lexikon. 2012.

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